Schriftbilder
Kunstausstellung von Andrea Leuchs
Ob auf vorher bearbeiteten Oberflächen wie Papier, Leinwand, Plexiglas oder verschiedenen Naturmaterialien – Andrea Leuchs überschreibt ihre Werke handschriftlich mit ihren Gedanken. Da sie dabei auf Wort- und Zeilenabstände verzichtet, wird das Geschriebene fast unlesbar und wirkt letztlich wie ein feines abstraktes Liniengespinst, das alles überzieht. Die Struktur ihrer Handschrift und die Natur der Materialien begegnen sich dabei auf eigenwillige Weise.
Die Texte entstehen erst während des Schreibens. Die Künstlerin lässt bewusst zu, dass ihr Denken von den Eigenheiten des Schreibmaterials und Farben ebenso beeinflusst wird wie von den sinnlichen Eindrücken in ihrer Umgebung. Es entstehen „geschriebene Bilder“, in denen sich gerade Erlebtes und Biografisches, Reales und Ausgedachtes, Philosophisches und Poetisches zu einem Netz aus durchlebter und durchdachter Zeit verweben.
Während des Schreibprozesses verlangsamt sich das Denken extrem. Diese Langsamkeit empfindet Leuchs als ihre ganz persönliche Gegenbewegung zum allgemeinen Wert der Schnelligkeit und des rationellen Arbeitens. Sie genießt bewusst diesen Akt der zweckfreien, nicht zielorientierten Vertiefung in den schöpferischen Prozess. Die Privatheit der Gedanken bleibt durch die Unleserlichkeit der Texte gewahrt.
Gedanken und kurze Texte, die der Künstlerin „aufhebenswert“ erscheinen, setzt sie in der Ausstellung in lesbarer Form neben die Schriftbilder.
Andrea Leuchs studierte von 1975 bis 1979 Kunstpädagogik bei Professor Hans Daucher an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben ihrer Arbeit als freischaffende Künstlerin ist sie seit 1983 bei verschiedenen Bildungseinrichtungen als Dozentin im kunsthandwerklichen und kunstpädagogischen Bereich und zum Thema Kreatives Schreiben und Malen tätig. Die Künstlerin lebt und arbeitet in München.
Die Vernissage am Donnerstag, 02. Mai um 19.30 Uhr bietet die Gelegenheit, die Künstlerin persönlich kennen zu lernen und mit ihr ins Gespräch zu kommen. Herzlich willkommen!
Informationen zur Anmeldung
Ohne Anmeldung
Der Besuch der Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Bibliothek möglich.