Fahrtrichtung Ost – Revolution

Gespräch und Lesung mit Victor Martinovich und Claudia Dathe. Gelesen von Nils Strunk.

13.07.2021
19.00 Uhr
Weißer Pfeil nach rechts auf blauer Ziegelwand.
© Nick Fewings | Unsplash
  • wichtig!
Eintritt frei | Veranstaltungsort: YouTube-Kanal der Münchner Stadtbibliothek

Wir sind gewöhnt vom gemeinsamen Europa zu sprechen, dabei aber zumeist den Blick auf den westlichen Teil unseres Kontinents zu richten. Der Blickwechsel nach Osten eröffnet jedoch ungeahnte Perspektiven auf ein anderes, diverses Europa. Was verbindet, was trennt die beiden Teile Europas, die so lange geteilt waren, heute? Die Literatur reflektiert diese und ähnliche Fragen und konfrontiert uns oft mit entgegengesetzten Diskursen. Mit Autorinnen und Autoren aus dem mittelosteuropäischen Raum möchten wir Sie auf eine literarische Entdeckungsreise mitnehmen

Diesmal spricht Claudia Dathe mit Viktor Martinovich über sein neues Buch „Revolution", das bei Voland&Quist erschienen ist, und die gesellschaftlichen Entwicklungen in Belarus.

Viktor Martinowitsch (*1977)
studierte in Minsk und wurde in Kunstgeschichte mit einer Dissertation über die Witebsker Avantgarde promoviert. Seit 2005 unterrichtet er Geschichte und Politikwissenschaft an der Europäischen Humanistischen Universität, die 2004 aus Weißrussland ins politische Exil nach Vilnius in Litauen umzog. Von Ende 2016 bis Mai 2017 war Martinowitsch als Writer in Residence des Literaturhauses Zürich und der Stiftung PWG in Zürich. Drei seiner sieben Romane – Paranoia, Mowa und Revolution wurden ins Deutsche übersetzt. 2012 erhielt Martinowitsch einen nach Maksim Bahdanowitsch benannten Literaturpreis. Sein Roman Sphagnum stand auf der Longlist für den Nationalen Bestseller Preis 2013 in Russland. Der Film „Lake of Happinness“ (Aliaxei Palujan), der auf Victor‘s Buch „Lake of Joy“ basiert, gewann viele europäische Awards und stand auf der Longlists der Oscars 2021. Martinowitsch schreibt regelmäßig für Die Zeit online. Er lebt in Minsk.

Claudia Dathe (*1971)
studierte Übersetzungswissenschaft (Russisch, Polnisch) und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig, Pjatigorsk (Russland) und Krakau. Nach längeren Auslandstätigkeiten in Kasachstan und der Ukraine arbeitete sie von 2009 bis 2020 als Koordinatorin für Projekte zum literarischen Übersetzen und zum europäischen Kulturaustausch am Slavischen Seminar der Universität Tübingen. Seit Mai 2021 koordiniert sie das Forschungsverbundprojekt „European Times“ an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europauniversität Viadrina. Sie übersetzt Literatur aus dem Russischen und Ukrainischen, u.a. von Andrej Kurkow, Serhij Zhadan, Ostap Slyvynsky und Yevgenia Belorusez. Im Jahr 2020 wurde sie zusammen mit Yevgenia Belorusez für das Buch „Glückliche Fälle“ mit dem Internationalen Literaturpreis und 2021 für die Übersetzung von Serhij Zhadans Gedichtband „Antenne“ mit dem Drahomán-Preis ausgezeichnet.

Nils Strunk (*1990)
absolviert sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Es folgen Engagements an der Schaubühne am Lehniner Platz, am Deutschen Theater Berlin, an der Staatsoper Unter den Linden, am Staatstheater Wiesbaden, Residenztheater in München, an der Volksbühne Berlin und am Burgtheater in Wien. Er ist Teil vom Neuen Künstlertheater Berlin. Zusammenarbeit mit den Regisseur*innen Isabel Ostermann, Nicolas Brieger, Ulrike Arnold, Jan Philipp Gloger, Thorleifur Örn Arnarsson, Marcel Kohler, Tina Lanik, Martin Kušej, Ulrich Rasche, Mirjam Loibl, Ivica Buljan, Antonio Latella und Rikki Henry.

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