Ruinenschleicher und Schachterleis – München nach 1945

Filmvorführung und Zeitzeugengespräch

15.05.2024
19.00 - 21.00 Uhr
ein schwarzweiß Foto zeigt Kinder vor einer Ruinenlandschaft sitzend
© München Zeitreisen
  • wichtig!
Eintritt frei

München nach 1945: Die Stadt lag in Trümmern. Über die Hälfte der Gebäude war zerstört. Ebenso Straßen, Bahngleise, Fabriken. Vor allem im Zentrum türmten sich meterhohe Schuttberge. Es herrschte eine bittere Wohnungsnot. Familien lebten, kochten und schliefen in ein oder zwei Zimmern. Bäder gab es nicht. Heißes Wasser für das wöchentliche Bad in der Zinkwanne kam aus dem „Grandl“, dem Wassertank im Kohlenherd.
Hunger war ein täglicher Begleiter. Lebensmittel waren knapp. Der Schwarzhandel blühte. Die Zukunft war ungewiss.

Wie war das für Kinder und Jugendliche in dieser Zeit? Was prägte ihren Alltag? Haben sie die Amerikaner als Besatzer oder als Befreier wahrgenommen? Mit welchen Gefühlen, Hoffnungen und Träumen erlebten sie das aufkeimende Wirtschaftswunder und die junge Demokratie? Und wie ging man damals um mit den Schatten der Vergangenheit?

36 Frauen und Männer, die meisten echte Münchner Kindl, erzählen von ihrer Kinder- und Jugendzeit: vom Überleben, von Entbehrungen und Prügelstrafen, von strengen Regeln daheim und der großen Freiheit draußen. Von Schulen ohne Bücher. Von der „Schiebewurst“ und der ersten Schokolade.

Sie berichten aber auch vom rasanten Wiederaufbau der Stadt, ihrem Aufstieg, den sie erlebt und mitgestaltet haben. Vom ersten kollektiven Ramadama und dem Wiederaufbauverein Alter Peter. Von der Sehnsucht nach Sicherheit und einer heilen Welt nach den schlimmen Kriegsjahren und der Nazi-Diktatur.

Der Film vermittelt ein Portrait der Nachkriegsgeneration und dieser so wichtigen Epoche der Stadt mit einer Mischung aus Interview-Sequenzen, Fotos und Original-Filmausschnitten von 1945 bis 1960. Lernen Sie die Kinder der 50er-Jahre kennen und erfahren Sie, wie es war, aufzuwachsen mit Ruinenschleichern und Schachterleis.

Nach der Filmvorführung (ca. 65 Minuten) findet ein Gespräch zwischen dem Filmemacher Michael von Ferrari und dem Zeitzeugen Franz Schröther von der Geschichtswerkstatt Neuhausen statt.

Filmvorstellung in der Abendschau


Projektgemeinschaft München-Zeitreisen

Ein Film von Michael von Ferrari, Angelika Wimbauer und Lutz Eigel
Dramaturgie und Schnitt: Ursula Ambach
Kamera und Ton: Josef Pröll
Sprecher: Udo Wachtveitl

Informationen zur Anmeldung

Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 233 772428 oder per E-Mail an stb.neuhausen.kult(at)muenchen.de.

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