„Fischer Fritz“ von Raphaela Bardutzky

Hörspiel Prelistening in Anwesenheit des Hörspiel-Teams

28.03.2023
19.00 Uhr
Digitale Zeichnung. Kopf mit kurzen Haaren von hinten. Zwei alte Männerhände ragen von rechts ins Bild und kämmen eine Haarsträhne. Illustration zur Veranstaltung "Fischer Fritz" von Raphaela Bardutzky. Copyright: picture alliance photothek Inga Kjer.
Illustration zu "Fischer Fritz" von Raphaela Bardutzky. Copyright: picture alliance photothek Inga Kjer.
    Eintritt frei

    Fischer Fritz fischt keine Fische mehr. Er hatte einen Schlaganfall. Damit ist die Tradition gerissen, es gibt nun keinen Fischer mehr am Fluss im kleinen Dorf. Denn auch Fritz’ Sohn Franz ist Friseur statt Fischer geworden, lebt und arbeitet in der Stadt. Fragt sich, wie es nun mit Fritz weitergehen soll. Sprechen ist schwierig, und schon aus Protest hat er sich jetzt aufs Schweigen verlegt. Aber sein Denken ist klar: „Gar nix gehd weida“, denkt der Fritz, „i bin a Wrack.“ Ein Heim kommt für ihn trotzdem nicht in Frage. Wenig später fährt Piotra mit einigen anderen Frauen in einem Bus von Polen nach Deutschland. Sie sind auf dem Weg, um sich als Live-in-Pflegekräfte rund um die Uhr zu kümmern um Menschen wie Fritz und all die anderen, um die sich sonst keiner kümmern könnte oder würde in den großen Städten und kleinen Dörfern. „Uważaj na siebie. Tu na tym końcu świata“, pass auf dich auf hier in der Pampa, heißt es im Bus, als Piotra schließlich an Fritz’ Häuschen aussteigt. Von dem Aufeinandertreffen dreier so unterschiedlicher Figuren als neue Familie auf Zeit erzählt Raphaela Bardutzky: Bei Fischer Fritz begegnen sich Heimat und Fremde, Ländlichkeit und Großstadt, verschiedene Sprachen und ähnliche Einsamkeiten. Und nicht immer verlaufen die Linien so, wie man es zu ahnen vermeint.

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    Ursendung: Samstag,01.04.2023 um 15:05 Uhr auf Bayern 2

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    Raphaela Bardutzky, Autorin und Dramaturgin, lebt in München, Studium Schauspieldramaturgie, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der LMU München. Mitbegründerin des „Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen“. Ihr Drama "Fischer Fritz" wurde 2021 für den Heidelberger Stückemarkt nominiert, erhielt an den Münchner Kammerspielen den Publikumspreis beim Förderpreis für Neue Dramatik und zählte 2022 zu den Gewinnerstücken der Autor*innentheatertage am Deutschen Theater Berlin. Es wurde im Juni 2022 am Deutschen Theater durch das Schauspiel Leipzig uraufgeführt und ist derzeit ebenfalls am Schauspiel Graz zu sehen.

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    Komposition: Jonathan Heidorn
    Regie: Pauline Seiberlich mit Jakob Roth
    Ton und Technik: Jan Piepenstock/ Robin Auld
    Übersetzungen ins Polnische von Aleksandra Lukoszek
    Mit Johannes Herrschmann, Michael A. Grimm, Marta Sroka, Matthäus Zaborszyk, Karolina Lodyga, Vincent Redetzki und Nina Steils
    Dramaturgie: Katja Huber
    BR 2023

    Informationen zur Anmeldung

    ohne Anmeldung

    Kooperationspartner

    Raphaela Bardutzky, Autorin und Dramaturgin

    Bayern 2 

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