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Jonas Lüscher (c) Hassiepen und Mercedes Bunz (c) King's College London

Literarische Kreativität und Künstliche Intelligenz

Lesung & Gespräch mit Jonas Lüscher und Mercedes Bunz

15.12.2025 , 19.00 Uhr

Eintritt frei

Vernunft, Gefühl, Sprache und Kreativität bergen Muster. Künstliche Intelligenz zeigt: Diese lassen sich digital reproduzieren. Allerdings, ohne, dass die zugrundeliegenden Modelle über phänomenologisches Wissen verfügten. Wie kreativ sind solche Simulationen? Wie befruchten sie Kunst und Wirklichkeit? Welche Chancen und Risiken bestehen in ‚Weltentwürfen ohne Welt‘? Ein Gespräch über Wahrscheinlichkeiten, ästhetische Disruptionen und maschinelle (Selbst-)Aufklärung.

Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Jonas Lüscher (* 1976) erhielt für seinen Roman „Verzauberte Vorbestimmung“ unter anderem den renommierten Wilhelm-Raabe-Preis 2025. Das bei Hanser erschienene Buch erzählt in kunstvoll verwobenen Erzählsträngen von der Mensch-Maschinen-Geschichte. Lüscher, der neun Monate in den USA als Gastforscher an der Stanford University verbrachte, schrieb bereits in dem Campus-Roman „Kraft“ (C.H. Beck) über die Werte der digitalen Eliten des Silicon Valley. Lüscher war Ethik-Lehrer, Lektor, Filmdramaturg, studierte Philosophie an der jesuitischen Hochschule für Philosophie in München und war am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität unter anderem mit Fragen der Komplexitätstheorie befasst. Sein an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich begonnenes Promotionsvorhaben über die Bedeutung von Narrationen für die Beschreibung sozialer Komplexität (nach R. Rorty) gab er zugunsten der Literatur auf.

Mercedes Bunz (*1971) zählt zu den Vordenkerinnen eines demokratisch legitimierten, diskriminierungsfreien Daten-Pools für KI-Technologien. Die studierte Kunsthistorikerin und Philosophin ist Professorin für Digitale Kultur und Gesellschaft am Londoner King's College. Sie lehrt und schreibt über die Auswirkungen digitaler Innovationen im Blick auf Macht, Wissen, Archivierung, Kunst. Als Mitbegründerin des Creative AI Lab, einer Kooperation der Serpentine Gallery und des King's College London, fördert sie offene und experimentelle künstlerische Praktiken. Ihre Publikationen erforschen u.a. das Internet of Things, Datafizierte Gesellschaften, Generatives Schreiben, KI in Kommunikation, Kunst und Museen.

Moderation: Elvira Steppacher

Elvira Steppacher, 1963 in Hiltrup bei Münster geboren, schreibt seit 2019 literarisch und veröffentlicht Lyrik, Romane und Essays. Für ihr Romandebüt „Von Fall zu Fall – Ein Stundenheft“ (Braumüller, 2022) wurde sie mit dem Jurypreis des internationalen Literaturwettbewerbs „Gesund schreiben“ der Wiener Ärztekammer ausgezeichnet. Der Deutsche Literaturfonds förderte ihr zweites Romanprojekt „Blösse“ (Braumüller, 2024) mit einem Jahresstipendium. 2024 erschien ihr erster Lyrikband „Einst werden wir Endlinge sein“ (Elif), der Medientieren wie Knut, Bruno oder Dolly lyrische Nachrufe und Prosareflexionen widmet. Seit Juli 2025 ist sie Schreibresidentin der Monacensia.


Die #SchreibResi wird bis einschließlich 2025 durch die C.H. Beck Kulturstiftung ermöglicht.

 

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